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Model Allegro Special

Alain Granjean entwickelte und verbesserte unermüdlich seine Allegro Rennvelos. In den Jahre 1915 und 1916 wurde er Schweizermeister Elite im Querfeldein, im Jahre 1916 gewann er das Rennen Bern – Génève und wurde im selben Jahr Schweizermeister Elite der Bergrennen.

 

Der erste internationale Markenerfolg war der Gewinn des Weltmeistertitels im Strassen-Amateur- Rennen von 1936 mit Edgar Buchwalder auf einem Allegro-Rennvelo. Von 1933 bis 1973 hatte Allegro Strassenrennteams mit Schweizer und ausländischen Rennfahrern unter Vertrag. Die letzten grossen Sporterfolge feierte Allegro im Jahre 1977 in San Cristòbal mit den beiden 3. Plätzen des Radprofis Daniel Gisiger in der Einer- und Mannschaftsverfolgung.

 

Mitte der 1970er Jahre gab es eine bemerkenswerte Zusammenarbeit mit Eddy Merckx, dem erfolg- reichsten Rennveloprofi aller Zeiten. Die Rahmengeometrie wurde geändert und die preiswerteren Allegro Sportvelos wurden mit oranger Lackierung mit denselben Abziehbildern «Eddy Merckx» ver- sehen, wie einige Colnago Super aus denselben Jahren. Das teuerste Profi-Rennvelo Allegro Nr. 77 A, «Weltmeister» war mit der kompletten Campagnolo Super Record Titan Gruppe ausgerüstet.

 

Allegro gehörte wie Mondia und Cilo zu den Schweizer Marken, die Rennvelos nach Amerika expor- tierten, einen guten Ruf hatten und heute noch in Amerika eine kleine, lebendige Fangemeinde vereint.

 

Wie viele der bekannten Schweizer Velomarken konnte sich auch Allegro im globalisierten Markt nicht behaupten. Die Krise begann um das Jahr 2000, 2012 war die Firma in Liquidation und wurde 2013 aus dem Handelsregister gelöscht. 

Die Faszination und Passion für Rennvelos begann unauffällig mit dem Kauf eines alten roten Renn- velos an einer Velobörse. Allegro Special stand in grossen Buchstaben drauf und ein Wechsel mit dem wohlklingende Markenname Campagnolo erweckte besondere Aufmerksamkeit. Bei Nachforschungen stellte sich später heraus, dass Campagnolo Valentino-Wechsel ein preisgünstiges Massener- zeugnis waren und praktisch wertlos sind. Die Stronglight 57 Super Competition Kurbelgarnitur hingegen war ein kleiner Schatz. Es war eine überraschende Entdeckung im Anbruch des neuen Milleniums im aufstrebenden Internetportal Ebay, dass für eine solche Kurbelgarnitur in gutem Zustand viele hundert Dollars geboten wurden.

Später weckte erneut ein verwahrlostes, rotes Rennvelo die Neugierde. Wieder war es ein Allegro Special, diesmal mit begehrten Campagnolo Record Komponenten. Einige Informationen über dieses Rennvelo Modell waren im Allegro Katalog aus dem Jahre 1963 zu finden. In den darauffolgenden Jahren brachte Allegro die Modelle Special in verschiedenen Versionen heraus. Unterschieden wurden die Modelle «Schweizer Meister» und «Weltmeister»,

Mittlerweile sind Allegro Special «Model 77 und 77G» aus den 1960er Jahren bereits selten geworden. 

Quelle: Deutsche Ausgabe des Buches «kick into next gear» von André Schwyn

v.l Arnold Grandjean und sein Bruder Ali.

© 2017 by Noa & Bruno D'Alberto

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